Yusuf, Du hast Dir ja einen sehr guten Abitur-Durchschnitt erarbeitet, der Dir alle Chancen im Berufsleben eröffnet, wie planst Du denn Deine Zukunft?
Über meine Zukunft mache ich mir trotz sehr gutem Abitur-Durchschnitt zu viele Gedanken. Ich bin jemand, der sich kaum entscheiden kann, ein großes Problem. Eins wusste ich immer schon: Ich möchte garantiert studieren. Die Frage, was ich studieren möchte macht mir jetzt nach dem Abitur noch Kopfschmerzen. Am meisten Gefallen finde ich am Studiengang „Medizinische Physik“. Es stellt einen guten Mix zwischen Medizin, Physik und Mathematik dar. Aber wer weiß, vielleicht wird ja doch noch ein Arzt aus mir.
Du warst von der Grundschule gar nicht so eingestuft worden, dass ein Abitur vorhersehbar war. Was ist in den Jahren an der HHG geschehen, dass Du so gut geworden bist?
Das stimmt, in der Grundschule wies ich mittelmäßige Leistungen auf. Woran es gelegen haben könnte, ist mir auch ein Rätsel, doch ich habe mich schon von Beginn an gut in den Unterricht einbringen können.
An der HHG wurde viel Wert auf ein gutes Klassenklima gelegt. Vielleicht liegt es ja daran, dass ich mich als relativ ruhiger und zurückhaltender Schüler so zum Positiven entwickeln konnte.
Aber eins muss ich zugeben: an der HHG wurde ich von meinen Lehrern/innen in jeder Hinsicht gefördert, bis ich das Abitur bekommen habe. Hierzu nochmal meinen Dank an dieser Stelle.
War es immer Dein Ziel, einen solchen Durchschnitt zu bekommen und hat es Dich viel Anstrengung gekostet?
Man zielt ja immer auf einen guten Durchschnitt ab, schließlich ist der Ehrgeiz dazu da, doch überraschend war es für mich auch. Äußere Faktoren bei diesem Gedanken spielen ebenfalls eine wichtige Rolle beispielsweise Eltern, die von ihrem Sohnemann gute Leistungen erwarten.
Nachdem ein solcher Durchschnitt in Sichtweite war, habe ich mich natürlich gefreut, aber die Leistungen auf so hohem Niveau beizubehalten, erforderte sehr viel Selbstdisziplin und Leistungsbereitschaft. Das kontinuierliche Lernen brachte mir dabei den größten Erfolg.
Erst als meine Lehrer und Freunde mich darauf aufmerksam machten, hatte ich die Motivation die 1,0-Marke anzustreben. So ist es dann auch gekommen.
Du bist schon seit der 10. Klasse der beste im Jahrgang. Wie hast Du es geschafft, niemals zum „Streber“ oder Außenseiter zu werden?
Über diese Frage musste ich zunächst etwas schmunzeln. Darüber habe ich vorher nie nachgedacht. Es gab immer ein paar Freunde, die mich spaßeshalber als „Streber“ bezeichneten und ich habe es immer mit Humor aufgenommen.
Ich denke es liegt einfach daran, dass ich immer versucht habe hilfsbereit zu sein und nicht arrogant zu wirken. Ich habe oft meinen Freunden bei ihren Hausaufgaben geholfen und auch des Öfteren mich mit meinen Klassenkameraden vor den Klausuren getroffen, um nochmal alles durchzugehen. Ich habe mich nie als Außenseiter von der Klasse distanziert. So haben sich viele Freundschaften gebildet und vertieft.
Außerdem hatte ich das Glück relativ viele Freunde noch von der Grundschule und der Sekundarstufe I zu haben.
Wenn Du einen Rat an die kleinen Schüler weitergeben solltest, was sagst Du ihnen?
Ich glaube, dass Vieles eine Sache der Einstellung ist. Man muss den starken Willen aufrecht halten. Die Zeitaufteilung für Persönliches und Schulisches sollte dementsprechend gut überdacht werden. An der einen oder anderen Stelle muss man Abstriche machen und Prioritäten setzten. Es hört sich banal an, doch mein Rat lautet nach dem Motto: Von Nichts kommt Nichts!