Interkultureller Kirchenbesuch – Muslime und Christen unter einem Dach

Am 03.12.2015 besuchten wir, der katholische Religionskurs aus der Jahrgangsstufe 11, die Christus-König-Kirche in Bergheim.

Unser Kurs besteht sowohl aus Katholiken als auch aus Muslimen. Nicht jeder von uns wusste, wie eine Kirche von innen aussieht, daher beschlossen wir den Besuch zu machen, um jedem einen Einblick zu verschaffen.Vor der Kirche angekommen, wurden wir von Pfarrer Johannes Mehring herzlich empfangen.

Das Erste, was einem im Inneren des Gebäudes ins Auge fiel, war der große Empfangsraum mit dem Altar als Mittelpunkt, der auf einem Podest steht.

Auf dem Altar stand an dem Tag ein Globus, der, wie uns der Pfarrer erklärte, den Glauben auf der Erde symbolisierte. Er sagte, dass wenn er ihn anmache und die Kontinente leuchten, er sich vorstelle, dass sich überall Menschen befinden, die glauben.An den Seiten des Raumes sind zwölf Kerzen an zwölf Säulen befestigt. Sie stellen die zwölf Apostel Jesu dar.In der Mitte steht eine große Kerze auf einem Gestell.Sie wird als Osterkerze bezeichnet, die, wie der Name schon sagt, in der Osternacht entzündet wird.

Auf der Kerze ist ein Kreuz abgebildet, an dessen Enden und in der Mitte sich Punkte befinden.Sie stellen die Wundmale Jesu dar, die er erleiden musste.

Insgesamt sind es fünf Punkte: Der erste steht für die Dornenkrone, die er zur Verspottung trug.Der zweite und der vierte stehen für die gekreuzigten Hände, mit denen er nicht mehr fassen konnte. Der dritte steht für sein verwundetes Herz, da er von den Menschen verraten wurde.Der fünfte und somit der letzte steht dafür, dass er nicht mehr fliehen konnte, da seine Füße auch festgenagelt wurden.

Am Eingang befindet sich ein Becken, das immer Weihwasser enthält. Das Weihwasser wird benutzt, um sich zu bekreuzigen, wenn man die Kirche betritt.

Rechts neben dem Podest steht der Tabernakel, in dem sich die Hostien für den Gottesdienst befinden. Die Hostien stellen den Leib Christi dar. Links neben dem Tabernakel steht die rote Kerze bzw. das „ Rote Licht“, welches auch als „Ewiges Licht“ bezeichnet wird, da es nicht wie die anderen Kerzen gelöscht wird, denn es leuchtet sowohl bei Tag als auch bei Nacht.

Brennendes Licht weist immer auf die Anwesenheit von etwas hin, d. h. hierbei wird auf die Anwesenheit von Jesus hingewiesen.

Auf Nachfrage erzählte uns Pfarrer Mehring, dass die Kirche 1928 erbaut wurde. 1972 wurde die Kirche allerdings wieder umgebaut, da der Kirchturm und das Kirchendach einzustürzen drohten und die Kirche nach den Vorstellungen des zweiten Vatikanischen Konzils ergänzt wurde.

Zwischendurch wurden Fragen gestellt, die wichtigsten und interessantesten waren:

Wie stehen Sie zu anderen Religionen?“ - Er sagte uns, dass er für andere Religionen offen sei, denn in jeder Religion wird der Glaube zwar anders ausgeübt, doch letztlich glauben wir alle an denselben Gott, Auseinandersetzungen und Ablehnung wegen Religionsunterschieden seien deshalb sinnlos.

Warum dürfen katholische Pfarrer nicht heiraten ?“ - Wenn man Pfarrer oder Priester wird, muss man ein Zölibat ablegen, das besagt, dass man nicht heiraten darf. Die sogenannte Ehelosigkeit. Für diese sei es nicht nötig einen Menschen zu heiraten, denn die Katholiken sehen es so, als wären sie mit Gott verheiratet. Sollten sie sich einmal verlieben, merkten sie, dass sich etwas an ihrem Gelübde zu Gott verändert hat und verstärken die Bindung wieder.

Aufgebaut auf der Dreifaltigkeit (Gott, Jesus und der Heilige Geist sind eine Person), wie kann es Bilder und Statuen von Jesus geben, wenn es in einem Gebot heißt, dass man keine Bilder von Gott haben darf?“ - Die Bilder sollen im Prinzip nur symbolisch für das Leid gelten, das Jesus angetan wurde.

Nachdem wir den ersten Raum inspiziert hatten, führte uns der Pfarrer in den zweiten Raum, die Kapelle. Diese war kleiner. Er sagte uns, dass die Kapelle für kleinere Anlässe genutzt werde wie z. B. Besprechungen etc. In diesem Raum werden aber auch Taufen und kleine Gottesdienste durchgeführt.

Vor dem Umbau befanden sich drei Fenster an den Wänden, die die Dreifaltigkeit darstellen sollten.

Links vom Eingang steht eine Statue, die Maria darstellen soll, die ihren Sohn Jesus in den Armen hält. Sie hat ihre Augen geschlossen, wodurch sie „in sich“ geht.

Gegenüber der Tür hängt eine Figur, die die Kreuzigung Jesu darstellt. Darüber steht ein Spruch, der wie folgt lautet: Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum oder kurz I.N.R.I. Dies bedeutet auf Deutsch: Jesus von Nazareth, König der Juden.

Mit diesen Informationen verschaffte uns Pfarrer Mehring eine hervorragende Grundlage über die Kirche und verabschiedete uns freundlich.

Für diesen Tag noch einmal vielen Dank!

 

Von Valentina Butticé und Kübra Tekin