Am vergangenen Montag (17.01.2022) hatte der Deutschkurs-E-Kurs im 8. Jahrgang Besuch vom Krefelder KRESCH theater. Gezeigt wurde das Stück „Out! – Gefangen im Netz“. Die Schülerinnen und Schüler wurden im eigenen Kursraum von der Darbietung des Schauspielers Philipp Burkhard Winkler überrascht. Herr Winkler vermittelte mit seinem Auftritt vor dem Kurs das stets aktuelle Thema Cybermobbing schauspielerisch.

Der Überraschungseffekt war auch deshalb groß, da die Schülerinnen und Schüler nur wussten, dass im Zuge des Unterrichts ein Theaterstück besucht werden sollte. Dass dies aber auf einmal an der HHG während ihres Unterrichts stattfand und sie sich zunächst in einer angeblichen Befragung eines Kriminalhauptkomissars (gespielt von Philipp Burkhard Winkler) wiederfanden, begeisterte sie sehr. Inhalt der Befragung: Was hat sich der Kurs denn bei der Veröffentlichung dieser einen diffamierenden Nachricht im Netz gedacht.

Ganz getreu des Mottos Erich Kästners, dass „an jedem Unfug, der passiert, nicht nur die schuld [sind], die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern“, wurde der Kurs mitgerissen von der Geschichte der 13-jährigen Vicky, die über die sozialen Medien gemobbt wurde.

Im zweiten Teil der Doppelstunde wurde das Theaterstück und speziell die Themen Mobbing und Cybermobbing gemeinsam mit dem Schauspieler und der Theaterpädagogin des Kresch-Theaters im Stuhlkreis nachbesprochen. Zentral war dabei die Aussage, dass man nicht allein ist und dass, wenn man auf Hilfe angewiesen ist, diese auch annehmen muss. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten am Ende, dass gegenseitiger Respekt und Akzeptanz von Verschiedenheit innerhalb der Gesellschaft zentral sind, um reelle Schicksale wie das von Vicky zu verhindern.

„Darstellen und Gestalten – das ist doch immer nur Theater…“ Das war gestern! Nach einer umfangreichen Umgestaltung dieses Wahlpflichtfachs stehen nun neue, vielfältige und kreative Themen und Ideen wie die Erfindung eigener Spiele, das Drehen eigener Werbespots oder die Erstellung eines eigenen Hörspiels auf dem Lehrplan. Den Beginn machten die individuelle Planung und eigenständige Durchführung eines Escape Rooms für die Kinder aus der 6.Klasse. Eine kurze Erklärung: Escape Rooms sind Spiele, bei denen eine Gruppe von Leuten in einer vorgegebenen Zeit verschiedene thematisch zusammenhängende Rätsel lösen muss, um am Ende eine bestimmte Mission abzuschließen. Das kann die Befreiung aus dem Raum, die Bergung eines Schatzes, das Auffinden eines bestimmten Gegenstandes oder etwas anderes zur jeweiligen Story Passendes sein. In diesem Sinne machten sich die Schülerinnen und Schüler aus der 10.Jahrgangsstufe ans Werk und arbeiteten über mehrere Wochen hinweg an ihrer Story und den passenden Rätseln, besorgten entsprechendes Material und werkelten an der richtigen Atmosphäre. Auch technische Herausforderungen mussten dabei bewältigt werden, denn schließlich sollten die Sechstklässler beim Lösen der Räume beobachtet und an den richtigen Stellen mit Tipps aus dem Off vorwärtsgebracht werden. Die Ergebnisse waren absolut sehenswert – fantasievoll geplant, kreativ gestaltet und originell durchgeführt bereiteten die Escape Rooms den jüngeren SchülerInnen viel Freude an der Knobelei: „Wir haben uns ein bisschen schwer getan, aber es war richtig cool und gruselig!“ Dabei ist die Idee auch bei Lehrkräften und den Entwicklern selbst gut angekommen, schult sie doch Teamfähigkeit und Kreativität sowohl bei den Machern als auch bei denjenigen, die sich durch die Räume rätseln müssen. Und so motiviert und engagiert bei der Sache erlebt man die SchülerInnen außerdem auch nicht alle Tage ;-) .